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Rituale leben


Kaschrut

„Ist das koscher?“ – dieser Ausdruck ist umgangssprachlich ganz gebräuchlich. Der hebräische Begriff „kascher“ meint eigentlich „tauglich, geeignet“, und zwar für rituelle Zwecke. Am häufigsten begegnet einem das Wort „koscher“ in Bezug auf die Speisevorschriften des Judentums. „Ist das koscher?“ würde dann meinen: Kann ich das essen? Entspricht diese Speise oder dieses Lebensmittel dem jüdischen Konzept von erlaubter Nahrung? Und auch hier gibt es einen weiten Raum von Ansichten, Interpretationen, Traditionen, Handhabungen.

Brit Milah

Am 8. Lebenstag soll ein männliches Baby beschnitten, d.h. die Vorhaut vom Penis entfernt werden. Damit tritt der Junge in den Bund ein, in eine spezielle Beziehung zwischen Gott und Israel, der schon auf Abraham zurückgeht. Dieser „Bund der Beschneidung“ ist ein körperliches Zeichen der Zugehörigkeit zum Judentum und wird in vielen Familien praktiziert, selbst wenn sie sich nicht als religiös verstehen. Zugleich ist dieses Ritual der Beschneidung immer wieder Gegenstand massiver Kritik von nichtjüdischer Seite gewesen. Christliche Polemik verband sich hier mit moderneren Argumenten von Kindeswohl, Körperverletzung und kindlicher Selbstbestimmung. Warum ist dieses Ritual der Brit Milah einer Mehrheit von Juden und Jüdinnen wichtig?

Bat Mizwah und Bar Mizwah

Wann wird ein Kind erwachsen? Wie definiert man Mündigkeit? Mädchen werden nach ihrem 12. Geburtstag Bat Mizwah, also eine „Tochter des Gebots“. Jungen werden nach dem 13. Geburtstag als Bar Mizwah („Sohn des Gebots“) angesehen. Häufig wird das mit einer Feier begangen. Sind sie damit wirklich erwachsen? Was bedeutet ein solches Ritual? Und was muss man dafür tun?