Ritualpraxis: Jüdisch Leben
Jüdische Reaktionen auf Antisemitismus: die Entgrenzung des Sag- und Machbaren in der jüdischen Ritualpraxis
Seit das Christentum aus dem Judentum teilweise aus (zunächst) innerjüdischen Konflikten heraus entstand, wurde und wird jüdische Ritualpraxis als negative schwarze Folie, als rückständig, überholt oder gar schädlich dargestellt, auf der das überlegene Christentum umso heller strahlt. Christlnnen formulier(t)en ihr religiöses Selbstverständnis, indem sie sich in einem „antijüdischen / antisemitischen Othering" gegenüber jüdischer Ritualpraxis abgrenz(t)en. Das geplante Projekt soll daher untersuchen, inwieweit Jüdinnen und Juden durch diese antijüdische Darstellung und ablehnenden Reaktionen auf jüdische Ritualpraxis in Worten und Taten in ihrer Religionspraxis derart beeinflusst werden, dass sie wegen befürchteter Angriffe bereits im Vorfeld die „unnötige Zurschaustellung" jüdischer Ritualpraxis im öffentlichen Raum und gegenüber Nichtjüdlnnen vermeiden.
Dieser jüdischen Selbstbeschränkung soll durch unterschiedliche Projekte begegnet werden. Zum einen sollen Workshops die Bedeutung der Ritualpraxis für Jüdinnen und Juden an Journalistinnen und Multiplikatorlnnen, darunter auch christliche Theologlnnen und Pfarrerlnnen vermitteln. Zum anderen sollen kurze Online-Videos für die sozialen Medien produziert werden, in denen Jüdinnen und Juden aller Altersgruppen und Denominationen anschaulich, authentisch und emotional erklären, warum für sie welche Form der Ritualpraxis persönlich wichtig ist.
Das Projekt Ritualpraxis wurde durchgeführt von: Jessica Hösel, M.A., und Rabbinerin Dr. Ulrike Offenberg. Unter Leitung von Rabb. Prof. Dr. Birgit Klein
Teil des Projekts ist ebenso eine Website