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Wie wird der Schabbat verabschiedet?

Wie wird der Schabbat verabschiedet?

Wie kehrt man vom Schabbat in den Alltag zurück? Das Ritual der Hawdalah markiert den Übergang vom Ruhetag in die Geschäftigkeit der Werktage und gibt jedem Bereich seinen Raum.

Der Schabbat endet am Samstagabend, wenn drei Sterne am Himmel zu sehen sind. Das kann im Dezember schon gegen 17.00 Uhr sein, im Juni aber erst gegen 22.30 Uhr. Auch hier sind es Himmelskonstellationen, die das Ende des Tages vorgeben, aber erst das von Menschen vollzogene Ritual der Hawdalah („Unterscheidung“) markiert den Ausgang des Schabbats. Derartige Rituale erleichtern auch den Übergang vom Werktag in den Schabbat bzw. vom Ruhetag in den Alltag, denn wir können nicht „auf Knopfdruck“ vom einen Modus in den anderen umschalten.

Zur Zeremonie der Verabschiedung des Schabbat gehören wieder Wein/Traubensaft, Licht und eine Gewürzdose. Nach der Rezitation einzelner Bibelverse wird zunächst der Segensspruch über den Wein gesagt. Darauf folgt ein Segensspruch über Gewürze, die oft in einem besonders gestalteten Gefäß (Bessamim-Dose) aufbewahrt werden. Die Gewürze (Nelken, Zimt, Kräuter o.a.) sollen uns den Wohlgeruch des Schabbats als sinnliche Erinnerung auf unserem Weg durch die Woche mitgeben. Eine aus mehreren Dochten geflochtene Kerze, verdeutlicht das Ineinander von Heiligem und Alltäglichem in unserem Leben. Nach mehreren Segenssprüchen wird das Licht der Kerze in Wein gelöscht. Ein traditionelles Lied besingt noch den Propheten Elias, der als Vorbote der Erlösung herbeigesehnt wird, dann wünscht man einander „Eine gute Woche“ – „Schawua tow“. Wir treten nun in den ersten Tag der Woche ein, von dem die Torah berichtet, dass an ihm als erstes Schöpfungswerk das Licht erschaffen wurde. Der Alltag mit all seiner Geschäftigkeit kommt nun wieder zu seinem Recht.