Aktiv unterstützt von Angehörigen der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg (HfJS) und deren Freundeskreis gründeten die Projektmitglieder von ArabsAsk in der Hochschule am 18. Januar 2024 den Trägerverein Post7October e. V..
Mit den Terrorangriffen der Hamas in Israel, geriet auch das Leben einiger Studierender in Heidelberg aus den Fugen. Zwar waren und sind sie alle unterschiedlich betroffen, doch in einem waren sie sich drei Studierende der HfJS einig: Wir müssen etwas tun. Die Idee von ArabsAsk reifte und wurde nun handfest umgesetzt in die Gründung des dazugehörigen Trägervereins Post7October e. V..
Worum es bei ArabsAsk geht, ist schnell erklärt: Rawan Osman, eine syrisch-libanesische Studentin der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, die bereits mehrere Jahre als Friedensaktivistin tätig ist, erstellt aufklärende Kurzvideos für TikTok und Instagram, die sich einzelnen Aspekten umstrittener Themen, wie zum Beispiel dem Nahostkonflikt, muslimischem Antisemitismus, Verschwörungstheorien, aber auch antiislamischem Rassismus widmen. Diese trägt sie vor der Kamera auf Arabisch vor. Unterstützt wird sie dabei von David Lüllemann, Masterand an der HfJS, der langjährige Erfahrungen in Schulungen zur Sensibilisierung für Antisemitismus mitbringt, und Lukas Stadler, Historiker und Judaist an der HfJS, der bereits für die jüdische Gemeinde Graz eine Broschüre gegen Antisemitismus verfasste.
„Araber:innen fragen“, so der Projektname – und erhalten Antworten auf Arabisch. Denn darum geht es: niedrigschwellige Informationsangebote, die akademisch fundiert und ansprechend gestaltet werden. Zusätzlich liefert die Beschreibung der Videos Verweise auf wissenschaftliche Literatur in arabischer, deutscher und englischer Sprache.
Das Projektteam erhofft sich dadurch auch einen Mitmacheffekt unter arabischsprechenden Menschen in Deutschland, die bisher schweigen.
Mit der Vereinsgründung, die sowohl von Angehörigen der Hochschule als auch dem Freundeskreis der Hochschule aktiv unterstützt wurde, erfolgte nun der nächste Schritt, das Projekt auf tragende Säulen zu stellen. Zweck des Vereins ist laut Satzung „die Förderung der Erziehung, Volks- und Berufsbildung, die Förderung der internationalen Gesinnung, der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens, und die Förderung des Andenkens an Verfolgte, Kriegs- und Katastrophenopfer“.
Aufklärende Videos stehen ebenso auf dem Programm wie die Teilnahme an Veranstaltungen, um die deutsch-europäisch-israelischen und die jüdisch-muslimisch-christlichen Beziehungen zu stärken.
Die finanzielle Unterstützung des Antisemitismusbeauftragten der Landesregierung verweist auf die Wichtigkeit des Vereins und soll anderen Geldgeber:innen als Anreiz dienen, hoffen die Akteur:innen. Für Werbung bleibt jedoch gerade wenig Zeit: Weitere Videos warten in der Pipeline und auch eine offizielle Website ist im Aufbau – erfreuliche Aussichten für alle Interessierten auch jenseits der Sozialen Medien.