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Wall with ornaments_Photocredit: Anya Chernik

Geschichte

Meilensteine der Hochschule

Besuch der neuen Wissenschaftsministerin des Landes Baden-Württemberg Petra Olschowski im April. 

Besuch des israelischen Botschafters S.E. Prosor im Mai.

Prof. Hanna Liss wird ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Präsenz der HfJS im Großen Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät der Universität Heidelberg. 

Neben Prof. Hanna Liss und Prof. Johannes Heil sind nunmehr auch Prof. Johannes Becke und Prof. Werner Arnold für die HfJS dort Mitglied.

Junge Menschen haben die Gelegenheit, ein Freiwilliges Soziales Jahr an der HfJS zu absolvieren.


An der HfJS findet zum ersten Mal die Gedenkveranstaltung zur Vertreibung der Juden aus den arabischen Ländern statt.

Professor Dr. Werner Arnold wird neuer Rektor der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg: Kuratorium und Senat der Hochschule haben Professor Dr. Werner Arnold, emeritierter Professor für Semitistik am Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients der Universität Heidelberg, an die Spitze der Hochschule gewählt. 

Er tritt ab dem 1. Oktober 2020 für eine Amtszeit von zwei Jahren die Nachfolge von Professor Dr. Johannes Heil an.

Zum Wintersemester 2019/20 startet Masterstudiengang „Nahoststudien“: Mit der Genehmigung des transdisziplinären Master-Studiengangs „Nahoststudien“ durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg bieten ab dem Wintersemester 2019/20 die Universität Heidelberg und die Hochschule für Jüdische Studien einen deutschlandweit einzigartigen Master-Studiengang als Joint Degree an.

Anlässlich des 200jährigen Jubiläums der Wissenschaft des Judentums als Disziplin lädt die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg (HfJS) zusammen mit der Universität Heidelberg und dem Verband der Judaisten in Deutschland zu einer international besetzten Fachtagung vom 16. bis 19. Juni 2019 nach Heidelberg ein.

Unter dem Titel „Grauzonen: 200 Jahre Wissenschaft des Judentums“ kommen mehr als 70 Wissenschaftler aus ganz Europa, den USA, Israel und Südamerika in Heidelberg zusammen, um sich gemeinsam über den aktuellen Forschungsstand in den verschiedenen Bereichen der Jüdischen Studien auszutauschen.

Die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg  feiert am 17. Juni 2019 um 18.00 Uhr in der vollbesetzten Aula der Neuen Universität mit einem großen Festakt den 40. Jahrestag ihrer Gründung 1979. Ehrengast ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Vor dem Festakt besichtigt der Bundespräsident die HfJS und lernt bei einem Gespräch mit dem Hochschulrabbiner Shaul Friberg und Studierenden u.a. einen Stipendiaten des „The President´s Grant“ kennen.

Die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg wird für weitere fünf Jahre durch den Wissenschaftsrat institutionell reakkreditiert.

Im Sommersemester 2018 wird die von der "Lilli und Michael Sommerfreund-Stiftung" geförderte "Gastprofessur für jüdische Kulturen" eingerichtet und mit Dr. Diana Matut (Seminar für Jüdische Studien der Universität Halle-Wittenberg) erstmals besetzt. Der Lehrstuhl, der jährlich mit einer Gastdozentur neu besetzt wird, bereichert das Lehrangebot an der HfJS besonders im Bereich der sephardisch-misrachischen Jüdischen Kulturen.

Dezember 2017: Deutsche Forschungsgemeinschaft gibt grünes Licht für „Corpus Masoreticum“ – ein auf zwölf Jahre angelegtes Forschungsprojekt des Lehrstuhls für Bibel und Jüdische Bibelauslegung

Bundespräsident Steinmeier spendet Preisgeld des „Ignatz Bubis-Preises für Verständigung“ an die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg und die Bente-Kahan-Stiftung in Breslau (Oktober 2017). Die HfJS finanziert aus diesem Preisgeld zukünftig das Stipendium „The President´s Grant“, das vorwiegend Studierende aus Nicht-EU-Ländern unterstützen soll.

Professor Dr. Frederek Musall, Inhaber des Lehrstuhls für Jüdische Philosophie und Geistesgeschichte an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, wird im Mai 2017 zum Stellvertreter des Rektors der Hochschule in Trägerschaft des Zentralrats der Juden in Deutschland ernannt.


Senat der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg ernennt im Februar Michael Sommerfreund zum Ehrensenator.

Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, spricht am 9.Juni im Rahmen der Heidelberger Hochschulreden.


Am 18. und 19. Mai 2016 findet an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg die erste internationale Konferenz der Forschungsstelle Elie Wiesel statt.

Juniorprofessor Dr. Johannes Becke, Inhaber des Ben Gurion-Stiftungslehrstuhls für Israel- und Nahoststudien, hält am 8. Dezember 2015 seine Antrittsvorlesung in der Aula der Alten Universität Heidelberg. Das Thema: Land und Erlösung. Das zionistische Projekt im Vergleich. 

Bundespräsident Joachim Gauck besucht am 23.5. 2015 die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, nach dem er als Ehrengast an der Gedenkfeier, die anlässlich des 50. Todestages von Martin Buber in der Aula der Alten Universität Heidelberg stattfand, teilnahm.

Eröffnungsfeier des Abraham Berliner Center in der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg am 21. April 2015.

Aufnahme des Ernst Robert Curtius M.A. für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft zum WiSe (Oktober).

Die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg (HfJS) beteiligt sich als Inhaberin einer Europäischen Hochschulcharta am EU-Bildungsprogramm ERASMUS plus (Laufzeit 2014–2020) im Bereich „Hochschulbildung“.

„Sakrale Räume“ – Kolloquium zu Ehren von Professor Dr. Salomon Korn (März).

Das Kulturvermittlungsprojekt „Likrat – Jugend & Dialog“ der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg wird als herausragende „Bildungsidee“ im bundesweiten Wettbewerb „Ideen für die Bildungsrepublik“ ausgezeichnet.

Verabschiedung des Struktur- und Entwicklungsplans StEP 2017 (November).

Aufnahme des M.A.-Studiengangs Jüdische Museologie / Jewish Museology zum WiSe (Oktober).

Paidea-Alumni-Konferenz an der HfJS: Die ersten Absolventen des Masterstudiengangs M.A. Jewish Civilizations treffen sich zu einem Alumnitreffen an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg (Mai).

Einführung des B.A. Praktische Jüdische Studien zum Wintersemester 2011/12 (Oktober).

Aufnahme des M.A.-Studiengangs Jewish Civilisations mit dem Paideia-Institut Stockholm zum SoSe (April).

Am neuen DFG Sonderforschungsbereich 933 Materiale Textkulturen an der Universität Heidelberg ist die Hochschule mit zwei Teilprojekten beteiligt.

Bundestagspräsident Dr. Nobert Lammert spricht im Rahmen der Heidelberger Hochschulreden.

Saul Friedländer zu Gast an der HfJS (Eugen Täubler-Vorlesung).

Lehre von HfJS-Dozenten im Gemeindefortbildungsprogramm "Weiterbildung – Professionalität- Innovation" der ZWSt zusammen mit der FH Erfurt in Bad Sobernheim (November).

Erster Alumnitag früherer Studierender der HfJS.

Das Zentralarchiv für die Geschichte der Juden in Deutschland zieht in das Gebäude der HfJS ein (März).

Die Ben Gurion-Stiftungsprofessur für Israel- und Nahoststudien, eine Stiftung des Landes Baden Württemberg, nimmt ihre Arbeit auf (Wintersemester 2009/10, Prof. Rakefet Zalashik).

Im Wintersemester 2009/10 begeht die HfJS ihr dreißigjähriges Bestehen.

Prof. Dr. Peter Hommelhoff, Alt-Rektor der Ruprecht Karls-Universität wird zum ersten Ehrendoktor der Hochschule für Jüdische Studien ernannt (September).

Hachnasat Sefer Thora in den Beth Midrasch der Hochschule (November).

Der Wissenschaftsrat (WR) erteilt der HfJS auf zehn Jahre die institutionelle Akkreditierung.

Eröffnung des Neubaus

Verleihung des Hermann-Maas-Preises für Likrat.

Aufnahme der HfJS als Vollmitglied in die Hochschulrektorenkonferenz (HRK).

Einführung des Bachelor-Studiengangs im Wintersemester 2007/08.

Abschluss des Kooperationsabkommens mit der Ben Gurion Universität des Negev in Beer Sheva (BGU).

Eröffnung der Reihe “Heidelberger Hochschulreden” - Anregung und Planung der Reihe durch den Vorsitzenden des Kuratoriums der HfJS, Prof. Salomon Korn.

25-jähriges Jubiläum seit 1979: 

134 Magisterprüfungen, seit 1995 bereits 9 abgeschlossene Promotionen.

Einführung des Studiengangs Staatsexamen "Jüdische Religionslehre“ für das Lehramt an Gymasien.

Einrichtung des Ignatz-Bubis-Lehrstuhls finanziert von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.

Verleihung des Promotionsrechts.

Gründung des Freundeskreises der Hochschule.

Staatliche Anerkennung durch das Land Baden Württemberg.

Gründung der Hochschule für Jüdische Studien aufgrund eines Beschlusses des Direktoriums des Zentralrats der Juden in Deutschland (16 Studierende).

Rektoren der Hochschule für Jüdische Studien

  • seit 2020                            Professor Dr. Werner Arnold
  • 2019-2020                         Professor Dr. Johannes Heil, geschäftsführender Rektor
  • 2013-2019                         Professor Dr. Johannes Heil
  • 2008-2013                         Professor Dr. Johannes Heil, Erster Prorektor
  • 2005-2008                         Professor Dr. Alfred Bodenheimer
  • 2002-2005                         Professor Dr. Manfred Oeming, Prorektor
  • 1997-2005                         Professor Dr. Michael Graetz
  • 1989-1997                         Professor Dr. Julius Carlebach
  • 1986-1988                         Professor Dr. Gisbert Freiherr zu Putlitz & Prof. Dr. Gerhard Rau
  • 1984-1986                         Professor Dr. Mosche Elat
  • 1984                                   Professor Dr. Benjamin Kedar, Kommissarischer Rektor
  • 1982-1984                         Professor Dr. Shmaryahu Talmon, 2. Gründungsrektor
  • 1981-1982                         Professor Dr. Abraham Wasserstein, Kommissarischer Leiter   
  • 1979-1981                         Professor Dr. Leon A. Feldmann, 1. Gründungsrektor

Heidelberger Hochschulreden

Die Vortragsreihe der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg an der Ruprecht-Karls-Universität lässt national und international führende Persönlichkeiten regelmäßig zu Belangen von öffentlichem Interesse zu Wort kommen. Die Hochschule möchte mit dieser Reihe wissenschaftlich und kulturell Zeichen setzen, für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland und darüber hinaus.

Unter dem Motto „Gesellschaft im Wandel“ werden in der Vortragsreihe der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg aktuelle Zukunftsfragen diskutiert, die alle betreffen – so z.B. soziale Entwicklungen, aktuelle Diskussionen oder strukturelle Herausforderungen, mit denen sich die europäischen Gesellschaften konfrontiert sehen. 

Prof. Dr. Salomon Korn, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Vorsitzender des Kuratoriums der HfJS, hat die Reihe 2005 ins Leben gerufen.

Angefangen mit einem Auftritt von Marcel Reich-Ranicki in der Alten Aula der Universität Heidelberg, konnte seitdem eine Vielzahl hochrangiger Redner und Rednerinnen, darunter Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, zur Teilnahme gewonnen werden.

Die Hochschulrede in 2023 fand nach über vierjähriger Pause am 20. Juli 2023 in der Alten Aula der Universität Heidelberg statt und wurde von Carolin Emcke gehalten.

Titel der Rede war Zeugenschaft und Krieg – Über die Ethik des Erzählens.

21. 11. 2012

Christian Wulff (Bundespräsident a. D.)
„Gesellschaft im Wandel“

Mit Amtsantritt hat sich Wulff mit gesellschaftlichen Themen auseinander gesetzt und sich öffentlich zu diesen geäußert. Das Zusammenleben unterschiedlicher Nationalitäten und Religionen in Deutschland stellen für ihn das Charakteristikum der heutigen Bundesrepublik dar. Dabei wurde er als Bundespräsident nicht müde zu betonen, dass Integration ein Aufeinander-Zugehen von beiden Seiten bedeutet. Den sozialen Wandel fokussierend gibt Christian Wulff in seinem Vortrag Einblicke in die durch Migration bedingten gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland in den letzten Jahrzehnten. Wohin uns dieser Wandel führt und vor welche gesellschaftlichen Herausforderungen er uns stellt beleuchtet er dabei gleichermaßen.

24. 10. 2012

Alexander Graf Lambsdorff
Mehr Europa wagen?”

Zur Person: Seit 2001 gehört er dem Bundesvorstand seiner Partei an, seit der Europawahl 2004 ist er Mitglied des Europäischen Parlaments.     Der leidenschaftliche EU-Befürworter, der die Stabilitätsunion für zukunftsweisend hält, legt in seinem Vortrag dar, warum es trotz aller Skepsis richtig ist, den europäischen Gedanken weiter zu verfolgen. Während Sozialdemokraten die finanzielle Beweglichkeit und Autonomie Deutschlands durch die Finanzkrisen anderer europäischer Mitgliedsländer gefährdet sehen, bekennt sich der liberale Lindner zur EU. In seinem Vortrag erörtert er auch die Frage, ob die europäische Union nicht sogar noch weiter ausgebaut werden sollte anstatt gewisse Entwicklungen zurück zu nehmen.

17.10.2012

Thomas Gottschalk
Lassen sich Quote und Anspruch in der heutigen Fernsehunterhaltung noch auf einen Nenner bringen?”

Wie kein anderer kennt er, da er sowohl für öffentlich-rechtliche als auch für private Sender tätig war und ist, die Herausforderungen ein breites Publikum anzusprechen und dauerhaft nachgefragte Fernsehunterhaltung zu bieten. Der bekannteste Radio- und Fernsehmoderator der deutschen Medienlandschaft widmet sich in seinem Vortrag der Frage nach Vereinbarkeit von Quote und Anspruch in der Fernsehunterhaltung. Gottschalk wird aus den jahrzehntelangen Erfahrungen berichten und seinen Standpunkt darlegen.
 

23. Mai 2012

Cem Özdemir (Bundesvorsitzender der Partei Bündnis 90/Die Grünen) - „Europa gewinnt zusammen – oder verliert“

Einem nicht minder spannenden Thema widmete sich im Mai der Bundesvorsitzende der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Unter dem Titel „Europa gewinnt zusammen – oder verliert“ beleuchtete Cem Özdemir den Umgang der Europäischen Union mit der um sich greifenden Wirtschaftskrise einzelner Mitgliedsstaaten. Als oppositioneller Politiker ging er mit der politischen Elite hart ins Gericht, die, so Özdemir, die Illusion genährt hätte, dass die Mitgliedschaft in der Europäischen Union ein Garant für wirtschaftliche Prosperität und Wohlstand sei. Aber jetzt, wo es um gemeinschaftliche Verantwortung gehe, hebe man einzelne Krisenländer hervor. Er halte es für falsch, einzelne Länder an den Pranger zu stellen und allein verantwortlich für ihre Situation zu machen. Denn es seien unter anderem europäische Entscheidungen, die zu der wirtschaftlich schwierigen Situation geführt hätten.


Erschreckend sei es zu beobachten, wie schnell die viel beschworene europäische Solidarität bröckle, sobald sich eine Krise einstellt. Beinahe reflexartig bahne sich nationales Denken den Weg und bestärke die Gegner Europas in ihrer Antihaltung. Sowohl Rechts- als auch Linksextremen überlasse man auf diese Weise das Feld. Dies zeige sich am Beispiel Griechenlands, über dessen Euro-Austritt er eine offene Diskussion befürwortet, aber als überzeugter Europäer vor einem Austritt deutlich warnte. Özdemir wurde nicht müde sein Bekenntnis zu Europa zu betonen, in dem er sich nicht nur eine gemeinsame Steuer- und Sozialpolitik, sondern auch einen europäischen Finanzminister mit Sitz in der EU-Kommission vorstellen könne. Er und seine Partei wünschten sich aber eine nachhaltigere Ausgabenpolitik, die Klimaschutz, Energiewende sowie Forschung und Bildung in den Mittelpunkt stelle. Der Grünenpolitiker aus dem Schwäbischen lobte das Zustandekommen des EU-Vertrags, denn "Europa hat nur dann eine Chance, wenn sich die halbe Milliarde Menschen einigt.".

25. April 2012

Dr. Theo Zwanziger (Präsident des Deutschen Fußballbundes 2006-2012)
"Sport heute - Kommerz oder Wertevermittlung?"

Der erst vor kurzem geschiedene DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger referierte im April zu dem Thema „Sport heute - Kommerz oder Wertevermittlung?“. In seiner beeindruckenden freien Rede nahm er Bezug auf das Spannungsfeld, in dem sich der deutsche Fußball heute befindet. Die Entwicklung der populärsten Sportart in Deutschland hin zu einem lukrativen Wirtschaftszweig dürfe gerade wegen seiner Popularität seine  gesellschaftliche Verantwortung nicht vergessen. Sondern, im Gegenteil, solle der Fußball, so Zwanziger, seine Breitenwirkung dafür nutzen, um sozialen Missständen entschlossen entgegen zu treten. In diesem Zusammenhang sprach der ehemalige DFB-Präsident vom sogenannten Özil-Effekt. Nachdem sich Mesut Özil entschieden hatte für die deutsche und nicht die türkische Nationalmannschaft zu spielen, diente er für viele Jungen und Mädchen mit Migrationshintergrund als Vorbild und animierte sie, Fußball zu spielen und auf diese Weise den Nachwuchs des deutschen Fußballs zu vergrößern.
Sport allgemein und Fußball im Speziellen als Integrationsfeld verschiedenster Nationen und Religionen müsse Rassismus und Antisemitismus energisch die Stirn bieten. Bekenntnisse der Spieler gegen Rassismus und Antisemitismus, so wie man diese vor Bundesligapartien oder Länderspielen sieht, seien allerdings nur ein kleiner Teil der Arbeit, die auf diesem Gebiet vom DFB geleistet wird, erklärte der Referent. Nachhaltiger und breitenwirksamer seien Trainerschulungen und kontinuierliche Gespräche mit Fangruppen. Dass es sich bei diesem Thema um eine Herzensangelegenheit Theo Zwanzigers handelt, wissen alle Fußballinteressierten spätestens seit er im Jahr 2005 den Julius Hirsch-Preis ausgelobt hat. Dieser Preis wird an Einzelpersonen, Initiativen und Vereine vergeben, die sich „in öffentlich wahrnehmbarer Form für Demokratie und Menschenrechte und gegen Antisemitismus, Rassismus, Extremismus und Gewalt wenden. Die Aktivitäten sollten in, um oder durch den Fußball ihr Wirkungsfeld haben.“.

Auch wenn Fußball heute ein knallhartes Geschäft ist, bei dem es um Millionenbeträge geht, konnte Theo Zwanziger glaubhaft vermitteln, dass sich der DFB seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist und diese in seine tägliche Arbeit einbringt.
Näheres zu diesem Thema finden Sie unter: www.dfb.de (Nachhaltigkeit).

 

Vortrag am 23. November 2011 von Dr. Joachim Gauck, Vorsitzender der Vereinigung „Gegen Vergessen – Für Demokratie“, 

zum Thema "Freiheit - Verantwortung - Gemeinsinn".

Vortrag am 26. Oktober 2011 von Prof. Dr. Dres. h.c. Paul Kirchhof, Bundesverfassungsrichter a. D., zum Thema „Die Bewährung von Freiheit und Demokratie unter den Bedingungen eines weltoffenen Markts und eines europaoffenen Staats“.

Paul Kirchhof wurde 1943 in Osnabrück geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Freiburg und München promoviert er 1968 an der Universität München. 1974 folgt die Habilitation an der Juristischen Fakultät der Universität Heidelberg für die Fächer Staats- und Verwaltungs- recht, insbesondere Wirtschaftsverwaltungsrecht, Finanz- und Steuerrecht sowie Verwaltungslehre.

Von 1987-1999 ist der Verfassungs- und Steuerrechtler Richter des Bundesverfassungsgerichts. Im Jahr 2000 gründet Kirchhof die Forschungsstelle Bundessteuergesetzbuch beim Institut für Finanz- und Steuerrecht an der Universität Heidelberg.


Er ist Direktor des Instituts für Finanz- und Steuerrecht an der Universität Heidelberg und Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.

Vortrag am 1. Juni 2011 von Prof. Dr. Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestages zum Thema "Markt und Moral. Wirtschaftsethik und staatliches Handeln".

Norbert Lammert war von 2005 - 2017 Präsident des Deutschen Bundestages.

Nach dem Studium der Politikwissenschaft, Soziologie, Neueren Geschichte und Sozialökonomie an den Universitäten Bochum und Oxford und seiner Promotion 1975, ist der Diplomsozialwissenschaftler Lammert freiberuflich als Dozent in der Erwachsenenbildung und Weiterbildung bei verschiedenen Akademien, Stiftungen, Verbänden und Firmen tätig.

Als Lehrbeauftragter für Politikwissenschaft und Honorarprofessor an der Ruhr-Universität Bochum veröffentlicht Norbert Lammert Artikel im Bereich der Parteienforschung und zu wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Problemen. Seit März 2001 ist der Präsident des Deutschen Bundestages stellvertretender Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Er ist seit 1966 Mitglied der CDU und wird 1980 erstmalig in den Bundestag gewählt.

Am 27. April 2011 sprach Petra Gerster, Journalistin und Fernsehmoderatorin, zum Thema "Charakterbildung - ein vergessener Verfassungsgrundsatz".

Petra Gerster, 1955 in Worms geboren, ist Journalistin und ehem. Fernsehmoderatorin. 

Nach dem Studium der Slawistik und Germanistik begann sie ihre journalistische Karriere  als Redakteurin beim Kölner Stadt-Anzeiger, später war sie als Nachrichtenredakteurin beim WDR tätig. Seit 1989 arbeitet Petra Gerster für das ZDF: zunächst als Moderatorin von Mona Lisa, seit 1998 als Moderatorin der Sendung heute. Sie erhielt den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis, die Goldene Kamera für «Glaubwürdigkeit im deutschen Fernsehen» und den Burda-Medienpreis Bambi.

Gemeinsam mit ihrem Ehemann Christian Nürnberger, verfasste sie bereits mehrere     Bücher. 2001 veröffentlichten sie ein Buch zum Thema Erziehung:  „Der Erziehungsnotstand. Wie wir die Zukunft unserer Kinder retten“,  2003 die Fortsetzung „Stark für das Leben. Wege aus dem Erziehungsnotstand“. 

In ihrem aktuellen Buch "Charakter" beschäftigt sie sich mit dem Bereich der Bildung. Ber Bildungsbegriff will in diesem Zusammenhang jedoch nicht als technisches und durchökonomisiertes Wissen verstanden werden, sondern gleicht einer Art Lebenshaltung.

Mit der Charakterbildung plädiert sie für eine lebenslange Formung der eigenen Persönlichkeit. Innere Haltung, Überzeugung, Begeisterung und Unverwechselbarkeit bilden einen Charakter erst aus und lassen, so die These, Menschen zu Persönlichkeiten mit Reife und Originalität wachsen.

Wie das knappe Gut Charakterbildung als Verfassungsgrundsatz aussehen könnte, wird Petra Gerster in der Aula der Alten Universität Heidelberg vorstellen.

Vortrag am 2. Februar 2011 von Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister des Auswärtigen, zum Thema "Globalisierung gestalten – Herausforderungen an die deutsche Außenpolitik"

 Guido Westerwelle ist seit dem 28. Oktober 2009 Bundesaußenminister und Vizekanzler.

 1961 in Bad Honnef geboren, arbeitete er nach Abitur, Studium und Promotion als Rechtsanwalt in Bonn. Seit 1996 gehört er dem Deutschen Bundestag an.

Guido Westerwelle war von 1994 bis 2001 FDP-Generalsekretär. In seiner Amtszeit wurde das Grundsatzprogramm der FDP, die Wiesbadener Grundsätze, verabschiedet. Hierbei hatte Guido Westerwelle den Vorsitz der Programmkommission.


Seit Mai 2001 ist Guido Westerwelle der Bundesvorsitzende der FDP. Von Mai 2006 bis zum Ende der Koalitionsverhandlungen des Jahres 2009 war er als Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion Oppositionsführer im Deutschen Bundestag.

 Er lebt in Bonn und Berlin.

Nachtrag: Dr. Guido Westerwelle verstarb am 18.03.2016 im Alter von 54 Jahren. 

Vortrag am 21. Juli 2010 von Prof. Dr. Dr. h. c. Bert Rürup, Mitglied des Vorstand der MaschmeyerRürup AG über den
"Wirtschaftsstandort Deutschland ─ zwei Jahre nach der Krise".

Im September 2008 brach in den USA die traditionsreiche Investmentbank Lehman Brothers zusammen und stand damit für den Beginn einer Wirtschaftskrise, die bis heute anhält. Knapp zwei Jahre danach zieht der Finanzexperte Bert Rürup eine erste Bilanz und zeigt auf, wie es um den Wirtschaftsstandort Deutschland bestellt ist.

Bert Rürup wurde am 7. November 1943 in Essen geboren. Nach dem Studium der wirtschaftlichen Staatswissenschaften in Hamburg und Köln, war er von 1976 bis 2009 Professor für Finanz- und Wirtschaftspolitik an der Technischen Universität Darmstadt, lehrte aber auch an anderen in- und ausländischen Universitäten und war Gastprofessor in Wien, Leipzig und Bukarest.

Neben seiner Tätigkeit als Wissenschaftler ist Rürup vor allem als Politikberater bekannt geworden. Den Schwerpunkt seiner Beratung bildet die Rentenpolitik. Unter anderem war er in der Enquête-Kommission des Deutschen Bundestages „Demografischer Wandel“; Mitglied der Kommission der Bundesregierung „Fortentwicklung der Rentenversicherung“ und von 1999 bis 2001 Mitglied im Expertenkreis des Bundesarbeitsministers zur Vorbereitung der Rentenreform 2001. Im Jahr 2000 folgte er dem Ruf in den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, dessen Vorsitz er im März 2005 übernommen hat. Bis 2009 war Rürup als einer der fünf Wirtschaftsweisen in der Sachverständigenkommission zur Neuordnung der Besteuerung von Altersvorsorgeaufwendungen und Alterseinkommen und in der Kommission für die Nachhaltigkeit in der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme, auch als Rürup-Kommission bekannt.

Von der Politik wechselt er 2009 in die Privatwirtschaft. Beim Finanzdienstleister AWD übernimmt er die Aufgabe des Chefökonomen und legt sein Amt in der nach ihm benannten Kommission im Februar 2009 nieder. Am Ende des Jahres 2009 scheidet Bert Rürup bei AWD aus, um gemeinsam mit dem AWD-Gründer Carsten Maschmeyer eine unabhängige und international ausgerichtete Beratungsgesellschaft für Banken, Versicherungen wie auch Regierungen zu etablieren: die MaschmeyerRürup AG.

Vortrag am 23. Juni 2010 von Dr. Nike Wagner, Publizistin und Dramaturgin, zum Thema „Bayreuth und Weimar - zwei deutsche Traditionen“.

Bayreuth und Weimar – diese beiden Städte stehen für Nike Wagner in langjähriger Familientradition. Als Ururenkelin des Komponisten Franz Liszt, Urenkelin von Richard Wagner und Tochter Wieland Wagners sieht sie die beiden Städte sinnbildlich als ihre Lebensaufgabe: „Mit Franz Liszt gehört Weimar zu meinem Erbe, mit Richard Wagner wird auch Bayreuth immer dazugehören.“

In Überlingen am Bodensee geboren und in Bayreuth aufgewachsen, studierte Nike Wagner Musik-, Theater- und Literaturwissenschaft in Berlin, Chicago, Paris und Wien. Seit 1975 arbeitet Nike Wagner als freiberufliche Kulturwissenschaftlerin und wirkt an internationalen Symposien und Kolloquien mit. Als Autorin wurde sie bekannt durch ihre Arbeiten zur Kultur- und Geistesgeschichte der europäischen Jahrhundertwende, als Kritikerin und Essayistin durch ihre Auseinandersetzung mit Richard Wagner und Bayreuth.

Nike Wagner, die Anfang Juni ihren 65. Geburtstag feierte, gehört seit 1999 der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung an und wurde 2003 zur Sachverständigen der Enquête-Kommission »Kultur in Deutschland« des Deutschen Bundestags gewählt.

Seit 2004 ist Nike Wagner künstlerische Leiterin von pèlerinages Kunstfest Weimar; einer Pilgerreise durch Musik, Theater, Tanz, Ausstellungen, Literatur, neue Medien und Film in Anlehnung an den Klavier-Zyklus „Années de pèlerinage" von Franz Liszt. Die Ururenkelin des Komponisten wird im Rahmen der Heidelberger Hochschulreden über ihre Pilgerreise zwischen Bayreuth und Weimar sprechen.
 
Foto: Stephen Lehmann

Vortrag am 26. Mai 2010 von Dr. Necla Kelek, Sozialwissenschaftlerin und freie Autorin mit dem Thema „Über die Freiheit im Islam“.

Geboren 1957 in Istanbul, kam Necla Kelek mit 10 Jahren nach Deutschland. Nach einem Studium der Volkswirtschaft und Soziologie in Hamburg und Greifswald promovierte die heutige Autorin mit einer Untersuchung über „Islamische Religiosität und ihre Bedeutung in der Lebenswelt von Schülerinnen und Schülern türkischer Herkunft“, die unter dem Titel Islam im Alltag 2002 als Buch erschien.

Im November 2005 wurde sie für ihr Buch „Die fremde Braut. Bericht aus dem Inneren des türkischen Lebens in Deutschland“ mit dem Geschwister-Scholl-Preis der Stadt München ausgezeichnet. Für ihr Buch »Die verlorenen Söhne. Plädoyer für die Befreiung des türkisch-muslimischen Mannes« erhielt sie den internationalen Sachbuchpreis CORINE 2006. Ihr jüngstes Buch „Himmelsreise“ erschien im März 2010.

Ihre Bücher und ihr Credo, den Glauben von seinem patriarchalischen Missbrauch befreien und ihn spirituell rehabilitieren zu wollen, haben in den letzten Jahren die Diskussion um Integration und den Islam in Deutschland nachhaltig geprägt. Das Bundesinnenministerium berief sie 2006 als ständiges Mitglied der Deutschen Islam Konferenz; im neuen Plenum unter der Leitung des Bundesinnenministers Thomas de Maizière ist sie jedoch nicht mehr vertreten.

Sie lebt und arbeitet als freie Autorin und Publizistin in Hamburg und Berlin.

Fotos: Janne Königsberg
 

Vortrag am 15. April 2010 von Günther Jauch, Journalist, Moderator und Produzent über
„Zwischen Anspruch, Quote und wirtschaftlichem Erfolg – Was Sie schon immer über das Fernsehen wissen wollten.“

Im Wechsel als beliebtester Deutscher, intelligentester Deutscher, Wunschkandidat für das Amt des Bundeskanzlers und als beliebtester Showmoderator Deutschlands gehandelt – der Journalist und Produzent Günther Jauch steht wie kein anderer für den Siegeszug des Fernsehens.
Und bewegt sich dabei sicher und erfolgreich in den Kernbereichen, denen das Medium unterliegt: Information und Unterhaltung.

Beides miteinander zu verbinden, gelingt Jauch bereits während seines Studiums: Nach angefangenem Jura-Studium in Berlin absolviert
er die Münchener Journalistenschule und moderiert für den Bayerischen Rundfunk; unter anderem die B3-Radioshow zusammen mit Thomas Gottschalk. Erste Fernseherfahrung sammelt Günther Jauch mit 29 Jahren als „Rätselflug"-Reporter und Moderator der populären Jugendsendung „Live aus dem Alabama". Es folgen die Sendungen „Na siehste" und das „Aktuelle Sportstudio“ für das ZDF. 1990 wechselt Günther Jauch zu RTL und präsentiert die erste stern TV-Sendung, deren 20jähriges Jubiläum er in diesen Tagen feiert. Knapp 10 Jahre später startet die Quizsendung „Wer wird Millionär?", für die er inzwischen mehrfach ausgezeichnet wurde.

Durch die Gründung seiner Produktionsfirma I & U TV im Sommer 2000 vereint Günther Jauch den Anspruch auf Information und Unterhaltung einmal mehr. Inwieweit jedoch Quoten und wirtschaftlicher Erfolg federführend geworden sind und wo dabei der Anspruch bleibt in einem stern TV-Format, das in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung als „ein merkwürdig unbeachtetes, aus der Zeit gefallenes Magazin“ beschrieben wird, diskutiert Günther Jauch im Gespräch mit Studierenden der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg.

Vortrag am 20. Januar 2010 von Dr. Frank Schirrmacher, Herausgeber der FAZ zum Thema „Lebensläufe im digitalen Zeitalter".

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Er hat einmal hier studiert, heute ist er einer der führenden Journalisten in einer der führenden Zeitungen Deutschlands. Es gibt nicht wenige Leute, die an dieser Stelle statt der relativ unbestimmten ohne Zögern die bestimmten Artikel setzten würden. 

Studium der Germanistik, Anglistik, Literaturwissenschaft und Philosophie - diese Bündelung schöner Künste, betrieben an den schönen Orten Heidelberg, Montpellier, Yale und Cambridge, führte rasch von der puren Anschauung zur Praxis: 1984 Hospitant und schon 1985 Redakteur beim Feuilleton der konservativen FAZ, der er als Feuilletonchef seit 1987 ein entschieden offeneres Gepräge verlieh. Im gleichen Jahr folgte die wissenschaftliche Promotion zum Dr. phil. in Siegen mit einer Arbeit zu "Schrift als Tradition - die Dekonstruktion des literarischen Kanons bei Kafka und Harold Bloom." Seit 1994 ist er einer fünf Herausgeber des bundesrepublikanischen Zentralorgans. 

Schirrmacher hat Kulturpublizistik immer politisch verstanden und sich auch außerhalb der Tagespresse zu Wort gemeldet. In "Das Methusalem-Komplott" (2004) setzte er sich mit der sich abzeichnenden Vergreisung der Gesellschaft auseinander, und das gleichermaßen auf kritische wie unkonventionelle Weise, die ihm 2004 den Titel eines "Journalisten des Jahres" und 2007 den Jakob Grimme-Preis einbrachte. 

Im vergangenen November erschien sein jüngstes Buch, das nach langem Titel eine sogleich heftig bebloggte Auseinandersetzung mit den dramatischen Veränderungen der Medien- und Wahrnehmungslandschaft bietet: "Payback. Warum wir im Informationszeitalter gezwungen sind zu tun, was wir nicht tun wollen, und wie wir die Kontrolle über unser Denken zurückgewinnen." Die dafür fälligen Preise stehen gegenwärtig noch aus; den Ludwig Börne-Preis hat er bereits 2009 erhalten.

Vortrag am 16. Dezember 2009 von Mordechay Lewy, Botschafter des Staates Israel beim Heiligen Stuhl.

Mordechay Lewy sprach "Von Verleugnung zur Akzeptanz- zur Genese und Entwicklung der Beziehungen des Heiligen Stuhls zum Staat Israel".

Im Anschluss an den Vortrag wurde in der HfJS Chanukka gefeiert.

Vortrag am 11. November 2009 von Wolfgang Benz zum Thema “Neuer Antisemitismus? Tradition und Aktualität eines Vorurteils”.

Professor Wolfgang Benz nahm sich im Anschluss an seinen Vortrag Zeit für Fragen und Diskussion mit dem Publikum.

Vortrag am 1. Juli 2009

Helmut Markwort sprach über “Die Macht der Medien”.

Vortrag am 3. Juni 2009

Ulrich Wickert sprach zum "Lob der deutschen Sprache".

Die Heidelberger Hochschulrede von Ulrich Wickert finden Sie hier.

Vortrag am 1. April 2009

Josef Ackermann sprach über den "Wettbewerb nach Regeln - Plädoyer für eine marktwirtschaftliche Ordnungspolitik".

Vortrag am 21. Januar 2009

Die Heidelberger Hochschulrede "Unterhaltung als Beruf" von Harald Schmidt gibt es als Video. 

>>>Zur Rede von Harald Schmidt

Vortrag am 12. November 2008 von Alice Schwarzer:
"Über die 'Emancipation' der Frauen und Juden - Gemeinsamkeiten und Unterschiede".

Vortrag am 29. Oktober 2008.

Vor seiner Rede in der Aula der Alten Universität am 29.10.2008 nahm sich Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble Zeit für ein persönliches Gespräch mit Studierenden der HfJS.

Den Text der Rede finden Sie hier.

Vortrag am 2. Juli 2008 von Günther H. Oettinger:

"Marktwirtschaft und religiöse Vielfalt – Wie Minderheiten zu Europas Wohlstand und Freiheit beitragen".

Den Text der Rede finden Sie hier.

Vortrag am 18. Juni 2008

Ein Kommentar von Alexander Dubrau

Als Stimme des deutschen Katholizismus und dessen moralische Instanz ist Karl Kardinal Lehmann über die Grenzen Deutschlands bekannt. Darüber hinaus hat sich Lehmann als Gesprächspartner im interreligiösen und interkulturellen Dialog engagiert, ohne eigene Positionen aufzugeben. Als vermittelnder Wortführer trat er, daran soll erinnert werden, nach irritierenden Äußerungen deutscher Bischöfe während einer Israelreise im Frühjahr 2007 in Erscheinung.

Wenn der Gastredner sich nun in seinen Ausführungen dem Thema „Rückkehr der Religion“ zuwendet, greift er ein aktuelles Zeitwort und ein umfassendes gesellschaftliches Phänomen auf. Bereits der Untertitel seines Vortrags „Von der Ambivalenz eines zeitgenössischen Schlagwortes“ deutet darauf hin, dass er dieses kritisch zu reflektieren gedenkt. Lehmann zitiert einleitend Äußerungen des geradezu boomenden Literaturmarktes und kommentiert aktuelle Stellungnahmen zu diesem Thema. Auffällig ist die emotionale Reaktion vieler zeitgenössischer Kommentatoren, die sich immer dann einstellt, wenn die „Rückkehr der Religionen“ thematisiert wird. Neben wohlwollenden Beobachtern dieses vermeintlichen Paradigmenwechsel zum Religiösen (so beispielsweise „Warum die Rückkehr zur Religion gut ist“) dominieren Skeptiker unterschiedlichster Couleur. Lehmanns Ausführungen lassen das Desiderat einer sachlich-distanzierten Analyse des Phänomens erkennen. Er attestiert den aktuellen Trend eine „postmoderne Beliebigkeit“, die sich zudem negativ auf den interreligiösen Dialog auswirkt.

Im Vortrag skizziert Lehmann den Wandel des Begriffs „Religion“ und erinnert in diesem Zusammenhang auch an die Religionskritik und den Religionsspott der hebräischen Bibel. Lehmann bezieht in einem 5-Punkte-Katalog Position zum Religionsverständnis: 1) der Bezug auf Gott als Grund und Ziel ist die Essenz der Religion, 2) die Würde des Menschen ist nicht zu hinterfragen, 3) die Freiheit des Menschen ist immer zu gewährleisten, 4) die Sinnsuche des Menschen wird durch die Religion motiviert, sowie – dies ist vor allem eine christlich-katholische Position – 5) die gewaltfreie missionarische Sendung an alle Völker ist Teil des religiösen Lebensverständnisses. Die Öffnung nach außen bedarf zunächst der inneren Verortung. Das Heilsverständnis von Jesus Christus ist nach Lehmann für die Kirche unumstößlich.

Danach kommt Kardinal Lehmann auf den Umgang der katholischen Kirche mit nichtchristlichen Religionen zu sprechen, welcher nach seinem Verständnis durch ein positiv-affirmatives sowie ein verneinendes Moment gleichzeitig bestimmt ist. Eine Vermittlung beider Elemente sollte dem Grundsatz folgen: „Die Einheit der Religionen ist erreichbar ohne eine Aufhebung ihrer Vielfalt“. Mit einem optimistischen Ausblick auf den interreligiösen Dialog schließt dann auch Lehmanns Vortrag. Im Anschluss gab Kardinal Lehmann Gelegenheit zur Diskussion.

23. Januar 2008

Henryk M. Broder
"Aus dem Antisemitismus könnte schon was werden, wenn sich die Juden seiner annehmen würden" – jüdischer Selbsthass von Karl Marx bis heute.

14. November 2007

Otto Schily (Bundesinnenminister a. D.)
Absolutheitsanspruch der Religion und Toleranz

Vortrag am 11. Juli 2007

Mit großem Interesse hat sich Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel vom Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Prof. Dr. Salomon Korn (r.), und vom Rektor der Hochschule für Jüdische Studien, Prof. Dr. Alfred Bodenheimer (links neben dem baden-württembergischen Wissenschaftsminister Prof. Dr. Peter Frankenberg), die Neubaupläne für den Erweiterungsbau der Hochschule bei ihrem Besuch in Heidelberg erläutern lassen. Gleichwohl sparte Kanzlerin Merkel in ihrem anschließenden Vortrag nicht mit Lob für ihre Gastgeber: Die Hochschule für Jüdische Studien sei einzigartig in Europa. Außerdem hatte die Kanzlerin, mit Studierenden über das Zusammenleben von Juden und Nichtjuden in der Bundesrepublik Deutschland zu diskutieren.

Auf Einladung des Zentralrats der Juden in Deutschland und der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg hat Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel am 11. Juli im Rahmen der Heidelberger Hochschulreden in der Aula der Alten Universität einen Vortrag zum Thema Toleranz - die Basis des Miteinanders der Religionen und Kulturen gehalten. In Ihrer Rede rief die Kanzlerin zu mehr religiöser und gesellschaftlicher Toleranz in Europa auf. Nur so könne die Integration von Ausländern gelingen, hieß es weiter. Merkel ermunterte die Religionen dazu, die Welt mit den Augen des jeweils anderen zu entdecken. "Das ist fast das Spannendste", betonte sie. Dieser Prozess führe zu Dialog und demokratischer Willensbildung.

Der Rektor der Heidelberger Hochschule erinnerte in seiner Begrüßung an Angela Merkels ersten Besuch in der Hochschule für Jüdische Studien im Jahre 1991 in ihrer damaligen Funktion als Bundesministerin für Frauen und Jugend. Sie war anlässlich der Eröffnung einer Konferenz zu dem Thema „Geschichte der jüdischen Frau in Deutschland“ gekommen. Bereits damals hat sie in ihrer Eröffnungsrede ausgesprochen, was heute wissenschaftlicher Standard ist: Die Geschichte des Judentums in Deutschland und ihre Beschreibung ist zugleich auch Teil der deutschen Geschichte. Bodenheimer hob hervor, dass die Hochschule für Jüdische Studien, die erstmals in ihrer knapp dreißigjährigen Geschichte von einem Regierungsoberhaupt besucht wurde, „heute unterwegs ist, sich als europäisches Kompetenzzentrum für Jüdische Studien zu etablieren“. Dabei sei es Ziel der jüdischen und nichtjüdischen Dozierenden und Studierenden „in einer christlich geprägten Umgebung gemeinsam jüdische Studien zu betreiben, um in die pluralistische Gesellschaft auszustrahlen“. Der Rektor der Ruprecht-Karls-Universität, Prof. Dr. Dres. h.c. Peter Hommelhoff, nutzte die Gelegenheit, um Fr. Dr. Merkel für Ihre beeindruckende G8- und insbesondere EU-Präsidentschaft zu danken. Auch dafür gab es aus dem voll besetzten Auditorium in der altehrwürdigen holzvertäfelten Aula viel Applaus.

Vortrag am 25. April 2007

Die rasante Veränderung der Medienlandschaft und ihre Auswirkung auf unsere Kommunikation in einer globalisierten Welt stehen im Mittelpunkt des Vortrags von Hubert Burda. Der Großverleger weiß, wovon er spricht. Seine Holding gibt 252 Magazine, Zeitschriften und Zeitungen in 19 Ländern heraus (davon 68 in Deutschland) und unterhält etwa 120 Radio- und Internetbeteiligungen. Einer seiner wichtigsten Erfolge auf dem Sektor der deutschen Printmedien war die Gründung des Nachrichtenmagazins Focus in Zusammenarbeit mit Helmut Markwort im Jahre 1993. Der promovierte Kunsthistoriker Burda zeichnet sich aber nicht nur durch seine verlegerischen Fähigkeiten aus. Er zählt zu den wichtigsten Kunst- und Literaturförderern Deutschlands und engagiert sich für jüdische Belange. Er unterstützte finanziell die CD-ROM Produktion von Steven Spielbergs Shoah-Foundation und die Errichtung des jüdischen Gemeindezentrums in München. Für sein Engagement wurde er 2006 mit dem Leo-Baeck-Preis ausgezeichnet.

Vortrag am 22. November 2006.

Ein Kommentar von Prof. Dr. Johannes Heil

Daniel Cohn Bendit hat schon in vielen Sälen gesprochen. Über das Ambiente der Aula der Alten Universität in Heidelberg verlor er dann auch gar nicht erst ein Wort. Er kam, als Gast der Hochschule für Jüdische Studien im Rahmen der Heidelberger Hochschulreden, zielstrebig zur Sache. So hat er das immer gemacht. Diese Gradlinigkeit, die unvermeidliche Konflikte nicht scheut, hat ihn nach vorne gebracht. Nicht umsonst zählt er seit Jahren zu den auffallendsten Akteuren des ansonsten gerne unauffälligen Straßburger Europaparlaments.

Damit sind wir, fast so schnell wie Cohn-Bendit, auch schon mitten im Thema. Europa und der Nahe Osten hätte den Betroffenen vor ein, zwei Jahren wohl nur ein abwehrendes Aufstöhnen entlockt. Europäische Initiativen zur Außenpolitik, gerade in der Krisenregion Nahost, hat sich in der Vergangenheit immer wieder als europäische Innenpolitik entlarvt und musste außerhalb wohl wirklich niemanden interessieren. Dieses Europa, so Cohn-Bendit, sei nun aber gefordert, angesichts des politischen Stillstands in Nahost und des allseits wirkungsvollen Scheiterns der amerikanischen Politik im Irak. Der dort noch gar nicht ausgestandenen Krise werde zu Hause erst noch das große Aufräumen, also – Vietnam lässt grüßen – auch die Rückbesinnung auf die heimischen Interessen, folgen. Die Umstände in Nahost ließen aber kein Vakuum zu, und natürlich müsse Europa dieses Vakuum füllen. "Die Bedrohung nimmt rasant zu." Das war vielleicht die klarste Botschaft von Cohn-Bendits nachdenklichem Vortrag. "Ich war nie Zionist, und ich war nie Anti-Zionist." Ihm ist als Europäer und als Jude in Europa an einem Fortschritt auf dem Weg zur Entspannung in Nahost gelegen. Das nimmt man ihm gerne ab. Cohn-Bendit ist auch Realist genug, nicht auf die ideale Einsicht der Europäer in die Konfliktbedingungen von Nahost zu hoffen. Er kennt seine Leute gut genug, und er weiß, dass sie nur dann zu Hochform auflaufen, wenn sie selbst betroffen sind. Europa ist bedroht, so der Befund, also besteht Aussicht auf Besserung, gerade im Moment, denn: "Dass nichts mehr funktioniert, ist auch eine Chance." Es sind aber zu viele alte Freundschaften und noch ältere Rechnungen, in Deutschland dann auch die historischen Verpflichtungen, im Spiel, als dass ein Land alleine eine aktive Rolle spielen könnte. Nur Europa bietet einen angemessenen Handlungsrahmen. Was Cohn-Bendit vorschwebt ist eine Deeskalationsstrategie unter dem Schirm einer europäisch moderierten Friedenskonferenz, die sich an eine integrierte Lösung der anstehenden Fragen macht: Die Palästinafrage kann nicht ohne Syrien gelöst werden, Libanon nicht ohne Israel, alles nicht ohne den Iran, die Sicherheitsmauer muss weg, wo sie nicht den Grenzen von 1967 folgt, Israels Sicherheit muss garantiert sein; dazu bedarf es internationaler Garantien und Sicherheitsaktionen. Bis dahin ist noch gar nicht die Rede vom Wasser gewesen, was für die Region nicht ohne Mitwirkung der Türkei geleistet werden kann

Cohn-Bendit bezeichnete also sehr genau die Puzzleteile, ohne vorzugeben, das Bild schon vor Augen zu haben. Deshalb aber kann er auch so wenig mit so entschieden gutmeinenden sowohl-als-auch-Positionen anfangen, wie sie sich auch jüngst wieder in akademischen Petitionen eine Stimme verschaffte. Das Belehren-Wollen, selbst wenn in der Sache vielleicht richtig, bringt nicht weiter "So etwas führt nur in ein Patt, wo jeder Recht hat." Und was man von außen einreden könne, hätten die 200.000 Teilnehmer der Rabin-Gedenkfeier dieses Jahres ohnehin längst selbst verstanden. Wie also soll es dann weitergehen? Mit dem "jüdischen Witz", der da lautet: "Wenn du zwei Möglichkeiten hast, entscheide dich für die Dritte", hatte Cohn-Bendit seinen Vortrag eingeleitet. Der eigenwillige Realismus dieses Satzes gehörte ja auch zur Oppositionskultur von Achtundsechzig. Anstatt ob solcher Konditionen gleich aufzugeben, hat er damals ihre Protagonisten beflügelt. Diese Lebenserfahrung ist es wohl auch, warum einer wie Cohn-Bendit selbst nach solcher Bestandsaufnahme und angesichts der Vielzahl gar nicht erst ausgesprochener Hindernisse dennoch nicht als Pessimist erscheinen will. Hoffen wir, dass er Recht behält. Denn wie lautet, leicht abgewandelt, noch mal dieser andere Satz, der nun keine jüdische Weisheit und auch kein Witz ist: Wir wissen nicht, wie es weitergehen soll, aber das mit ganzer Kraft.

Vortrag am 03. Juli 2006

Ein Kommentar von Prof. Dr. Johannes Heil

"... Ich bin als Realist bekannt" – der knappe Satz fiel irgendwann während Joschka Fischers Vortrag im Rahmen der Heidelberger Hochschulreden in der Aula der Alten Universität. Realisten, Ratgeber und Rechthaber wollen, wie man auch in der Diskussion vernehmen konnte, alle sein. Realist zu sein ist aber nicht einfach, zumal wenn man über Israel und politische Konzepte zur Schaffung eines befriedeten Nahen Ostens nachdenkt. Wer Realist sei, meinte Fischer, werde rasch einsehen, dass "die flammenden Reden seit 1947 die Tragödie nur vergrößert haben."

Fischers Vortrag war, von der Last der Konvention des Amtes befreit, der "bedrückenden Aktualität" des Themas Nahost in jedem Satz gewahr. "Deutschland ist im Nahen Osten nicht unbeteiligt", ist historisch involviert und gegenwärtig an einer einvernehmlichen Lösung der vertrackten Gemengelage auch in ureigenem Interesse interessiert. Trotz aller schlechten Tagesmeldungen erkannte Fischer auch Lichtblicke: Der einseitige Rückzug aus dem Gazastreifen, beschlossen und durchgesetzt durch die israelische Rechte, sei eine historische Wendmarke hin zu einer realistischen Politik. Eine ebenso realistische Politik auf arabischer Seite könne dann auch nur die sein, die für alle Miss- und Rückstände, etwa im Bereich der Breitenbildung, nicht stets Israel als "große Entschuldigung für alles" anführe. Gerade die ungeschminkt auf atomare Rüstung zielende Politik der gegenwärtigen iranischen Führung zeige, wie nötig innere und äußere Reformen seien: "Jetzt ist die Zeit zu agieren und Perspektiven zu öffnen."

Bei alledem wurde deutlich, wie dicht politische Positionen und persönliche Überzeugungen beieinander liegen können: Fischers unbedingtes Plädoyer für einen gerechten Interessenausgleich in Nahost, gesicherte Grenzen und Lebensbedingungen der Völker und Staaten, die besondere Verantwortung Deutschlands für Israel und eine aktive Rolle in der Region, schließlich auch die Bedeutung der Türkei als (kommendes) Modell einer erfolgreichen europäischen Integration und inneren Reform einer islamischen Gesellschaft und auch die unentbehrliche Führungsrolle der USA – das alles waren Themen und Positionen, die schon der Außenminister Fischer beherzt vertreten hatte. Der Redner machte klar, dass das Ausscheiden aus dem Amt für ihn kein Rückzug aus der Verantwortung sein kann: statt Plenarsaal nun also Hörsaal, zunächst einmal.

Michael Naumann, 1941 in Sachsen-Anhalt geboren, studierte Politik, Geschichte und Philosophie. Am 10. Mai 2006 hielt er eine Heidelberger Hochschulrede zum Thema “Imago Dei und Bildung – eine deutsche Begriffsgeschichte”.

Der habilitierte Politikwissenschaftler, Journalist, Publizist und Verlagsleiter bekleidete von 1998 bis 2000 das unter Gerhard Schröder neu eingerichtete Amt des Staatsministers für Kultur und Medien. Im Januar 2001 wechselte er als Herausgeber zur Wochenzeitung "Die Zeit" nach Hamburg. Zusammen mit Tilman Spengler kam 2005 die Herausgabe der von der "Zeit" übernommenen Zeitschrift "Kursbuch" hinzu.

Die zweite Heidelberger Hochschulrede des Semesters gab am 15. Februar 2006 Rabbiner Israel Singer, Vorsitzender des World Jewish Congress.

Sichtlich bewegt zeigte er sich vom Ort des Vortrages, der Alten Aula der Universität. Ihm, der in Brooklyn geboren wurde und dessen Eltern aus Wien geflohen waren, erschien der prächtige, geschichtsgeladene Ort auf eigene Weise spannungsvoll. Auch die folgenden Ausführungen waren von einer persönlichen Note bestimmt: Singer formulierte über das Thema des Abends hinausgreifend grundsätzliche Positionen zum Verhältnis der Religionen und Kulturen. 

Der schwierige, aber auch ertragreiche Annäherungsprozess zum Vatikan bietet da einen reichen Erfahrungsschatz. In Hinblick auf den gegenwärtigen Karikaturenstreit warnte Singer vor simplen Schemata, die einen unvermeidlichen "Zusammenprall der Kulturen" ausmachen wollen. Er betonte, dass demokratische Prinzipien und kulturelle Verständigungsprozesse nicht ohne das Moment des Respekts für den Gegenüber und seine Überzeugungen auskommen.

Die Heidelberger Hochschule für Jüdische Studien begann am 7. Dezember 2005 die Vortragsreihe Heidelberger Hochschulreden mit einem Vortrag von Marcel Reich-Ranicki zu dem Thema Literatur ohne Heimat. Der Vortrag fand in der Aula der Alten Universität Heidelberg statt.