Direkt zu den Inhalten springen

MultiMemo

Die Hochschule für Jüdische Studien ist seit 2022 assoziierter Partner und Konsortiumsmitglied des internationalen MultiMemo Projekts. Das Projekt wird von der EU-Kommission im Rahmen ihres Citizens, Equality, Rights and Values Programme (CERV) mit dem Schwerpunkt European Remembrance gefördert. 

Das MultiMemo-Projekt folgt einem intersektionalen Ansatz im Bereich Erinnerungsforschung und Memory Studies. Dieser Ansatz unterstreicht die Bedeutung von Erinnerung für soziale Gerechtigkeit und für die Bewältigung aktueller Herausforderungen im Zusammenhang mit Menschenrechtsverletzungen, militärischen Konflikten und Gewalt, sozialer Ausgrenzung und der Migrationskrise. Auf der wissenschaftlichen Grundlage des Konzepts des "multidirektionalen Gedächtnisses" erforscht und initiiert das Projekt eine Vielzahl von Formen des aktiven Gedenkens im öffentlichen Raum in mehreren europäischen Ländern mit besonderem geografischem Fokus auf dem östlichen Mitteleuropa.

Zur Website von MultiMemo

Ausgangspunkt von MultiMemo ist das schwierige Erbe des Zweiten Weltkriegs in Ostmitteleuropa, wobei der Forschungsschwerpunkt auf Kontexten der mehrfachen Ausgrenzung liegt, in denen sich das Trauma des Holocausts mit anderen Verfolgungs- und Ausgrenzungsformen überschneidet (z.B. Antiziganismus, Queerfeindlichkeit). Diese Kontexte stellen oftmals auch einen Berührung- und Konfrontationspunkt mit dem jüngsten Erbe des Totalitarismus in Ostmitteleuropa dar - des Nationalsozialismus und des Kommunismus. MultiMemo leistet an dieser Schnittstelle einen wichtigen Beitrag gegen Antisemitismus sowie weitere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, gegen Geschichtsverfälschung und -verdrängung.

Das MultiMemo-Projekt führt in Ergänzung die Aktivitäten des bereits laufenden CERV-Projektes Negotiating Difficult Pasts (NeDiPa) der Zapomniane Foundation fort und baut diese weiter aus. Kernziele des Forschungskonsortiums sind dabei die Förderung einer praxisbasierten sowie inklusiven Erinnerungskultur, innovativer Kooperationsstrategien und eines multidisziplinären Ansatzes für den Aufbau einer europäischen Geschichtsgemeinschaft, die zivilbürgerliches Engagement, Wissenschaft, Kunst und Gedenken miteinander verbindet.

Neben der Hochschule für Jüdische Studien sind folgende Universitäten, NGOs und Zentren Mitglieder des MultiMemo-Forschungskonsortiums:

  • FestivALT (Polen)
  • Fundacja Urban Memory (Polen)
  • Fundacja Zapomniane (Polen)
  • JCC Warsaw Foundation (Polen)
  • A Jewish Contribution to an Inclusive Europe - CEJI (Belgien)
  • Fundacja Dokumentacji Cmentarzy Zydowskich (Polen)
  • Fundacja Formy Wspolne (Polen)
  • Center for Urban History of East Central Europe (Ukraine)
  • Universität Würzburg (Deutschland)