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Strukturen, die stützen und Menschen verbinden

Pressemitteilung

„Wir haben uns gefragt, warum Sie sich mit uns treffen möchten“ – Während bei dieser Direktheit oder auch Chuzpe der Studierenden nun wahrscheinlich sämtliche Anwesenden im Raum die Luft anhielten,  zeigte sich der israelische Botschafter Ron Prosor nicht nur gelassen, sondern hatte auch noch eine kluge Antwort parat. Beim gemeinsamen Gespräch mit Studierenden der Hochschule für Jüdische Studien (HfJS) betonte er die Wichtigkeit von Strukturen: „Ich liebe Strukturen. Menschen erschaffen diese Strukturen, die verbinden. Es gibt jetzt eine neue Verbindung der Hochschule mit Israel, die Amtszeiten überdauert.“ Während Prosor sich für Austausch- und Fördermöglichkeiten der Studierenden interessierte, fragten diese ihn wiederum nach seinen Erfahrungen bei den Vereinten Nationen, die er teils ernst, teils spaßend, doch immer um die Wichtigkeit der Einrichtung wissend, kundtat.

Im Rahmen seines Besuchs bekam der Botschafter auch die Bibliothek der HfJS zu sehen, wo Lena Bindrim, Bibliotheksangestellte und Judaistin, ihm auch den Heidelberger Talmud zeigte. Dieser war bereits 1948 von der Heidelberger Druckerei Carl Winter im Auftrag der U.S.-Armee gedruckt worden, um den befreiten Juden in der amerikanischen Zone mehrere Ausgaben aushändigen zu können. Vorlage hierfür war der Wilnaer Talmud. Das Titelblatt zeigt eine Zeichnung eines verlassenen Konzentrationslagers auf der einen und dem Land Israel als Zukunftshoffnung auf der anderen Seite.

Ein weiterer Abstecher galt der Mensa der HfJS. Das ist der Ort in Heidelberg, an dem nicht nur koscher, sondern auch lecker gegessen werden kann. Dies prüfte Prosor beim gemeinsamen Gespräch mit Rektor Prof. Dr. Werner Arnold, Vizerektor und Studiendekan Prof. Dr. Viktor Golinets und Dr. Mirjam Wilhelm, zuständig für die Internationalisierung der Hochschule.