Multimedia/Mitschnitte
Religionspädagogik Ringvorlesung Sommersemester 2021
Interdisziplinäres Tagesseminar im Rahmen der Heidelberger Hochschulreden Sommersemester 2012
Das Urteil des Kölner Landesgerichts zur Beschneidung von Jungen (Az. 151 Ns 169/11) hat eine breite Debatte ausgelöst. Bemerkenswert sind dabei nicht allein die unterschiedlichen Positionen, sondern die Dynamiken, die dieses Thema freisetzt. Die Debatte und manche Äußerungen ihrer Teilnehmer:innen zeigen, wie wenig fundiert die Verständigung innerhalb unserer Gesellschaft über deren eigene Gegenwart und Zukunft noch immer ist und wie auch der Toleranzgedanke mehr und mehr schwindet. Zwischenzeitlich hat sich auch die Politik zu Wort gemeldet, stellt aber mit ihren halbherzigen Vorschlägen bislang noch keine einvernehmliche Lösung in Aussicht.
Nötig ist eine offene, ernste und kenntnisgeleitete Aussprache. Deshalb hat - als Zusatzveranstaltung im Rahmen ihrer "Heidelberger Hochschulreden zur Gesellschaft im Wandel" - die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland am 22. Juli 2012 zu einem Tagesseminar eingeladen, bei dem in einem interdisziplinären Austausch Fachwissenschaftler:innen und Expert:innen aus Gesellschaft, Wissenschaft und Politik zu Wort kamen. Alle Videos auf Youtube
I. Geschichte und Kultur - Altertum, Mittelalter, Neuzeit
PD Dr. Andreas Brämer, Hamburg Tradition und Reform: Die Beschneidungsdebatten um 1850
Prof. Dr. Birgit Klein, Heidelberg Beschneidung, innerjüdische Kritik und Genderaspekte
II. Recht und Rechte
PD Dr. Edward Schramm, Freiburg Die Beschneidung aus strafrechtswissenschaftlicher Sicht
III. Geschichte und Kultur – Zeitgeschichte und Gegenwart
Prof. Dr. Daniel Krochmalnik, Heidelberg Brith Mila und Shoa
Prof. Dr. Anat Feinberg, Heidelberg Das Motiv der Beschneidung in der hebräischen Literatur
IV. Medizin, Religion und Lebenspraxis
Rabbinerin Dr. med. Antje Yael Deusel, Bamberg Medizinische Aspekte der Beschneidung
Prof. Dr. Michael Bongardt, Berlin Recht und Riten: Eine philosophisch-ethische Güterabwägung