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Rektorenwechsel an unserer Hochschule

Pressemitteilung

Zum kommenden Wintersemester findet an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg ein Rektorenwechsel statt. Prof. Dr. Werner Arnold übergibt seine Aufgaben an seinen Nachfolger Dr. Andreas Brämer in einer schweren Zeit

Ursprünglich für zwei Jahre gewählt, verlässt Prof. Dr. Werner Arnold nun nach insgesamt vier Jahren die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg. Er geht in einer für die Hochschule wie auch für andere jüdische Einrichtungen in Deutschland sehr schweren Zeit. 

Geprägt waren Arnolds Jahre anfangs von der Pandemie, als der Corona-Virus zum kompletten Umdenken zwang und sämtliche Seminare online stattfanden, über den Wiedereinstieg in die Veranstaltungen vor Ort, bis hin zum 7. Oktober 2023, der zeigte, wie sehr Deutschland Orte wie die Hochschule braucht. „Natürlich sind wir Angehörigen und Studierenden uns bewusst an welcher besonderen Institution wir arbeiten, forschen und studieren,“ ist Professor Arnold überzeugt. „Doch gerade dieses Ereignis, das Massaker der Hamas in Israel, hat uns nicht nur gezeigt, wie wertvoll die wissenschaftliche Expertise zum Judentum und Israel, sondern auch wie einzigartig unser innerer Zusammenhalt in dieser schmerzhaften Zeit danach ist.“

Der gebürtige Franke brachte neben seiner Liebe zur arabischen Sprache und deren Dialekte eine großherzige Solidarität für all seine Studierenden mit. Auch dank ihm kristallisierte sich ein Profil der Institution weiter heraus, das sowohl für starke Bande zu israelischen Akademiker:innen als auch für den notwendigen wissenschaftlichen Disput steht.   

Vor seiner Zeit als Rektor, hatte Werner Arnold von 1999 bis 2019 den Lehrstuhl für Semitistik am Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients an der Universität Heidelberg inne. 

Und auch sein Nachfolger, Dr. Andreas Brämer, kommt vom Fach. Tätig war er zuletzt als stellvertretender Direktor des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ) in Hamburg, kennt jedoch die Hochschule noch aus der Zeit, als er hier studierte und in der Bibliothek arbeitete. 

Für ihn wird es ebenso kein „business as usual“. Aufgrund der vermehrten antisemitischen Anfeindungen, gelten weiterhin verstärkte Sicherheitsmaßnahmen und auch im Wintersemester wird sich die Hochschule mit der Situation in Deutschland und Israel in verschiedenen Formaten von Vorlesungen und Seminaren auseinandersetzen. 

„45 Jahre nach ihrer Gründung steht die Hochschule für Jüdische Studien für akademische Exzellenz, sie erfüllt als Ausbildungsinstitution aber auch eine wichtige Funktion gegenüber den jüdischen Gemeinden,“ konstatiert Brämer und prognostiziert zugleich: „Durch die Herausforderungen seit dem 7. Oktober 2023 gewinnt die Hochschule als Thinktank zusätzlich an Bedeutung, indem sie in den zivilgesellschaftlichen Diskursen zur jüdischen Geschichte und Gegenwart ihre wissenschaftliche Expertise einbringt.“

Die HfJS lehrt Jüdische Studien mit allen Facetten jüdischer Religion, Geschichte, Kulturen und Gesellschaften. Zu ihr gehören zehn Professuren und eine Gastprofessur. Eingeschrieben sind aktuell rund 100 Studierende, hinzu kommen pro Semester etwa 150 Studierende von der Universität Heidelberg. Ihr Träger ist der Zentralrat der Juden, finanziert wird die Einrichtung von Bund und Ländern.

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